Pressemitteilung: Grußbotschaft des Präsidenten der Islamischen Föderation Bremen (24.12.2015)

In einer Grußbotschaft wünscht der Präsident der Islamischen Föderation Bremen (IFB), Ekrem Kömürcü, allen christlichen Mitbürgern ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest.

„Im Namen der Islamischen Föderation Bremen (IFB) wünsche ich allen christlichen Mitbürgern ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest. Zeiten des besonderen spirituellen Erlebens sind sehr bedeutungsvoll für Gemeinschaften wie auch Individuen – ermöglichen sie doch eine besonders intensive Auseinandersetzung mit dem eigenen Tun und eröffnen uns immer wieder die Möglichkeit, besinnliche Augenblicke in der Gemeinschaft zu erfahren.

Diese Zeiten führen uns aber auch Missstände um uns herum vor Augen. Immer deutlicher werden die Folgen und Begleiterscheinungen der Kriege in Syrien, Irak, Afghanistan, Libyen, Palästina, Somalia, Myanmar, uvw.: Kriegsflüchtlinge, zunehmende Armut, diverse Spielarten von Ungerechtigkeit, Intoleranz und Islamophobie sowie Diskriminierung. Gerade jetzt brauchen Menschen umso dringlicher eine Ethik, die ihr Tun einem vor Gott und den Menschen verantwortbaren Rahmen gegenüberstellt.

Die Umstände um die Geburt von Jesus (Friede sei mit ihm), den Muslime als Propheten und Diener Gottes verehren und die Erinnerung daran mögen Anlass sein, sich dieser Grundrechte und des Stellenwerts elementarer Notwendigkeiten des menschlichen Zusammenlebens wie Gerechtigkeit, Toleranz, aber auch Solidarität und Aufrichtigkeit bewusst zu werden, welche von allen Propheten Gottes – von Adam (Friede sei mit ihm) bis Muhammad (Gottes Segen und Friede seien mit ihm) – verkündet und bestärkt wurden.

Gerade als Muslime, Christen und Juden sollten wir uns immer wieder bewusst werden, welche Verantwortung wir gegenüber uns selbst, den Menschen und gegenüber Gott haben. Denn die beschriebenen Probleme sind keineswegs Erscheinungen, die sich auf eine bestimmte Religion oder ihre Anhänger beschränken. Vielmehr sind die meisten Probleme, mit denen wir alle unweigerlich konfrontiert sind, religionsübergreifend. So sind wir aufgrund unseres Bewusstseins dazu angehalten, einen kontinuierlichen Austausch unter Juden, Christen und Muslimen, aber auch anderen Religionsangehörigen oder nicht religiösen Menschen innerhalb der Gesellschaft zu fördern und aufrecht zu erhalten.

Vor diesem Hintergrund setzt sich die IFB für alle Belange der Muslime ein und ruft Muslime dazu auf, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen, um sich als verantwortungsbewusste Bürger ihren Platz innerhalb der Gesellschaft zu suchen. Gleichzeitig haben wir es auch nicht unterlassen, die Mehrheitsgesellschaft mit all ihren Organisationen zu einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit zu bewegen. An diesem Kurs werden wir auch weiterhin festhalten und hoffen, dass unsere Bemühungen von der Gesellschaft, aber mehr noch von Gott, angenommen und gewürdigt werden.

In diesem Sinne wünsche ich eine fröhliche Weihnachtszeit und ein gutes neues Jahr.“

Ekrem Kömürcü
Präsident der
Islamische Föderation Bremen