Rede des IFB Präsidenten Herrn Ekrem Kömürcü beim Iftar-Mahl 2016 (10.06.2016)

„Bismil-lahir-rahmanir-rahim
Im Namen Allahs des Gnädigen, des Barmherzigen,

Meine sehr verehrten Damen und Herren,
Sehr geehrter Herr Staatsrat Jan Fries,
Sehr geehrter Herr Yavuz, Vorsitzender der Schura Bremen
Sehr geehrter Herr Burhan Kesici, Vorsitzender des Islamrates für die Bundesrepublik Deutschland
Sehr geehrte Bürgerschaftsabgeordnete, Herr Mustafa Güngör, Herr Oguzhan Yazici, Herr Mehmet Acar,
Sehr geehrte Vertreter der Religionsgemeinschaften,
Sehr geehrte Vertreter der Universitäten und der Hochschulen, der sozialen Wohlfahrtspflege und Vereine sowie der Wirtschaft,
Verehrte Geschwister islamischer Organisationen,
sehr geehrte Vertreter der Presse,
Liebe Freundinnen und Freunde.

Im Namen der Islamischen Föderation Bremen und der IGMG Landesvertretung heiße ich Sie alle herzlich willkommen und freue mich, dass Sie unserer Einladung zum gemeinsamen Iftar-Mahl gefolgt sind.

Es ist für mich eine Freude und Ehre, Sie alle hier bei uns begrüßen zu dürfen.

Liebe Gäste, am 06. Juni wurde der Beginn des Fastenmonats RAMADAN eingeläutet, der sich in besonderer Weise von den restlichen Monaten des Jahres unterscheidet.

Seit vielen Jahren ist es zu einer schönen Tradition in Bremen geworden, im Monat Ramadan mit Menschen unterschiedlichster Religionen und Weltanschauungen zum gemeinsamen Fastenbrechen zusammen zu kommen.

Liebe Gäste,

Im Ramadan wird der Fastende zunächst für die Situation notleidender Menschen sensibilisiert, die aufgrund von wirtschaftlichen Umständen, Naturkatastrophen oder Kriegen nicht genug zu essen oder zu trinken haben.

Also ein guter Anlass für uns, an die Flüchtlinge unserer Stadt zu denken.

Diesen Menschen in der schwersten Lage ihres Lebens beizustehen, sie zu unterstützen und ihnen wieder neue Lebensperspektiven aufzuzeigen, kann nicht nur die Aufgabe des Staates sein. Sie sind aktuell die Schwächsten unter uns und benötigen unsere Aufmerksamkeit. Sie brauchen unsere Fürsorge und Unterstützung. Wir müssen ihnen das Gefühl wiedergeben, „Mensch“ zu sein, wir müssen Ihnen glaubhaft vermitteln, ein Teil der Deutschen Gesellschaft zu sein, und sie herzlich willkommen heißen.

Meine Damen und Herren,

Als islamische Religionsgemeinschaften arbeiten wir bereits seit Jahren mit anderen Institutionen zusammen, um Flüchtlinge, unabhängig ihrer Religion, zu unterstützen. Auch dieses Jahr bieten wir in unseren Moscheegemeinden jeden Tag Iftar-Mahlzeiten für Flüchtlinge an. Es ist sehr gut besucht und eine wohlwollende Herausforderung.

Meine Damen und Herren,

Da unser Lebensmittelpunkt Bremen ist, wollen wir Bremer Muslime in allen Bereichen des Geschehens teilhaben.Unser  Streben ist, eine Basis zu schaffen, wo Alle würdevoll und mit Respekt miteinander umgehen und ich denke, wenn wir den Weg gemeinsam gehen, ist es uns Bremerinnen und Bremer möglich unser Ziel zu erreichen. In einigen Bereichen ist es bereits sichtbar, aber es gibt noch viel zu tun.

Liebe Freunde,

Für ein friedliches Zusammenleben reicht allein der Staatsvertag mit den Muslimen in Bremen nicht aus, aber er unterstützt die Lösungsfindung der Integration zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen. Es sind seit der Verabschiedung der Staatsvertrag nunmehr 3 Jahre vergangen und es lohnt sich natürlich eine Bilanz zu ziehen. Was ist erreicht worden und woran muss man noch arbeiten? Auf der anderen Seite sollten sich die politischen Parteien noch mehr als bisher um die Gunst der Muslime bemühen. Das Gefühl, politisch keine Einfluss- und Gestaltungsmöglichkeiten in der Gesellschaft und keine Chancengleichheit zu haben, demotiviert junge Menschen. Daher ist es notwendig, dass junge Muslime sich in der Landespolitik angergieren und aktiver mitwirken.

Liebe Freunde,

Unser gemeinsames Ziel sollte sein:

– bessere Zukunft für Alle

– Dialog auf Augenhöhe

Lasst uns unsere Kräfte vernetzen und bündeln, so werden wir gemeinsam noch viel mehr für Bremen bewirken können.

Sehr geehrte Damen und Herren,

All die Bemühungen der Religionsgemeinschaften sind nahezu völlig ehrenamtlich. Natürlich erhoffen wir uns dadurch das Wohlwollen unseres Schöpfers. Aber die Herausforderungen für unsere Gesellschaft bei der Integrationsfrage der Muslime sind in Zukunft nicht mehr professionell zu bewältigen, wenn nicht Ressourcen dafür frei gemacht werden. Der gesellschaftliche Friede ist leider nicht zum Nulltarif zu haben meine Damen und Herren.

Zum Schluss möchte ich noch ein Anliegen der Bremer Muslime heute aussprechen.

Wir würden gerne wieder eine große Islam-Woche in Bremen organisieren, in die ein anderes Profil unserer Religion dargestellt wird, nämlich das der islamischen Kunst und Musik, ausgeschmückt mit einem Rahmenprogramm mit vielen Lesungen, Darbietungen, Ausstellungen, Vorträgen und Diskussionsveranstaltungen.

Wir möchten als Bremer Muslime zeigen, dass der Islam gleichzeitig auch eine Hochkultur hervorgebracht hat und wir daran ansetzen möchten, zum Wohle dieser Stadt und für den gesellschaftlichen Frieden in dieser Stadt.

Dabei erhoffen wir uns Ihre Unterstützung.

So, ich denke mal, dass ich genügend Stoff für Gespräche während des Essens geliefert habe. Ich wünsche Ihnen und uns einen guten Appetit und einen hoffentlich unvergesslichen Abend.

In diesem Sinne möchte ich meine Rede abschließen mit dem Wunsch und dem Gebet, dass

  • das Blutvergießen in der Welt aufhören möge,
  • kein Mensch mehr seine Heimat unfreiwillig verlassen muss und
  • niemand mehr hungern muss und
  • wir Hand in Hand an einer friedvollen und gerechten Zukunft für Bremen arbeiten mögen.

Ich wünsche Ihnen und Euch und uns eine friedvolle Fastenzeit und einen angenehmen Iftar.

Dankeschön.

 

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