Pressemitteilung: Islamophobie und Rechtspopulismus haben in unserer demokratischen Gesellschaft keinen Platz (30.03.2016)

Bremen. Am Sonntag fand in der ÖVB Arena Bremen die diesjährige Gedenkverantaltung des Propheten Muhammad statt, veranstaltet von der Islamischen Föderation Bremen. Viele Gastredner waren geladen, die zu 5000 Muslimen sprachen, unter ihnen Mehmet Günay, Generalkonsul des türkischen Konsulats Hannover, Ali Tel, Koranrezitator und viele andere, besonders auch Bürgerschaftspräsident Christian Weber.

Ekrem Kömürcü, Präsident der IFB äußerte sich besonders dankbar, dass “Herr Weber, der bald sein 17-jähriges Jubiläum als Bürgerschaftspräsident begehen wird, uns mit seinen weisen und aufrichtigen Worten beehrt hat.” Im Übrigen würdigte Weber nicht nur das Engagement der Bremer Muslime und im Besonderen auch die Zusammenarbeit mit Flüchtlingen, sondern fand auch klare Apelle wie den respektvollen Umgang untereinander und die kritische Überprüfung von Inhalten im Hinblick auf die kürzlichen Terroranschläge unter dem Deckmantel der Religion. “Da spricht uns Herr Weber aus der Seele,” so Kömürcü, “denn unser Konzept mit Angeboten für Jugendliche in den Moscheen hat gezeigt, dass wir bereits auf dem richtigen Weg sind. Aber wir sehen noch Ausbaubedarf, um weitere Jugendliche zu erreichen, die abstrusen “Internet-Predigern” verfallen und verblendet falschen Fährten folgen könnten.”

Kömürcü erklärt, dass er über die Rücktrittsforderung Webers durch die Partei „Allianz für Fortschritt und Aufbruch“, abgekürzt „ALFA“ sehr überrascht sei, denn gerade erst habe man die Anerkennung zugesprochen bekommen, welche Aufgaben die IFB in der Gesellschaft leiste und welche noch anzugehen sind. Genau wie Weber bereits deutlich machte, dass Bremen eine offene Stadt für Religionen sei, sind auch die Signale des Bundespräsidenten a.D. Christian Wulff und Bundeskanzlerin Angela Merkel zu werten und zwar, dass der Islam mittlerweile wohl zu Deutschland gehört.

Unter islamophob zu wertendem Vorwand versuche die Partei Alfa dem Bürgerschaftspräsidenten Christian Weber einen Denkzettel zu verpassen. “Aber das werden wir nicht zulassen!”, positioniert sich Kömürcü ganz deutlich. “Auch wenn die meisten von uns einen Migrationshintergrund besitzen, wir sind Bremer und stehen zu unserem Bürgerschafts- präsidenten.” Die Vorwände gegenüber der Islamischen Föderation seien haltlos, denn weder die Islamische Föderation Bremen, noch die Milli Görüş in Bremen seien Beobachtungsgegenstand des Bremer Verfassungsschutzes und die Sorgen der ALFA-Gruppe sei somit unbegründet.

Der Vorwurf, unsere Veranstaltung sei eine Konkurrenzveranstaltung zu einem christlichen Fest, ist völliger Unsinn. Die Veranstaltung zu Ehren der Geburt des Propheten Mohammed – Allah habe ihn Selig – wird international fest in den Monaten März oder April gefeiert. Die ALFA Partei, scheint ebenfalls entgangen zu sein, dass der Geburtstag des Propheten sich an dem Mondkalender orientiert. Das bedeutet, dass ähnlich wie die Fastenzeit Ramadan ein bedeutsamer Tag sich im Sonnenkalender durch alle Jahreszeiten Jahr für Jahr durchzieht. Im Übrigen kann das der ALFA Partei auch völlig egal sein, wann wir zu Gedenken des Propheten eine Feierlichkeit veranstalten. Da die ALFA Partei ein rechtspo- pulistisches Phänomen des letzten Jahres ist, werden diese Menschen auch nicht wissen, dass wir seit über zehn Jahren am Ostersonntag eine Gedenkveranstaltung organisieren. Übrigens eignet sich der Ostersonntag für uns besonders gut, weil erstens die ÖVB Arena,  am Ostersonntag frei ist und zweitens unsere Veranstaltung ehren-amtlich organisiert ist. Ehrenamt braucht Zeit und deshalb sind Feiertage besonders gut geeignet. Übrigens wünschen wir nicht-Muslimen, die die Veranstaltung ebenfalls besuchen, auch Frohe Ostern. Für uns ist das keine Konkurrenz sondern im Gegenteil, Feierlichkeiten sind für das Gemeinsame in unserer Gesellschaft auch eine Chance.

Wir Bremer Muslime pflegen seit Jahrzehnten einen intensiven Dialog zu allen demokratischen Gruppen in Bremen. Der Dialog zwischen den Religionsgemeinden ist uns besonders wichtig. Politiker, die versuchen Hass und Islamophobie zu schüren, können wir nur dazu auffordern, sich zur Demokratie zu bekennen und sich für ein gleichberechtigtes Miteinander einzusetzen. Wir Bremer Muslime wollen mit allen demokratischen Kräften gemeinsam unsere Demokratie und das friedliche Miteinander schützen. Wir sind froh, wenn alle demokratischen Parteien den Rechtspopulisten eine klare Absage erteilen.

Wir Bremer Muslime gehören zu Bremen und werden uns nicht von Rechtspopulisten einschüchtern lassen. Wir sind dem Präsidenten der bremischen Bürgerschaft dankbar dafür, dass er unsere Veranstaltung besucht hat und wissen, dass wir für Frieden, Freiheit und Demokratie gemeinsam auf einer Seite stehen.

Der Präsident der bremischen Bürgerschaft ist auch unser Präsident. Der Bürgermeister ist auch unser Bürgermeister, die demokratischen Volksvertreter die wir mit gewählt haben sind auch unsere Volksvertreter.

Die ALFA Gruppe scheint zu den ewig gestrigen zu gehören, die Spalten möchte. Dafür ist in unserer Gesellschaft kein Platz.

 

Islamische Föderation Bremen e.V.
Öffentlichkeitsarbeit
Ansprechperson:       Vahit Bilmez
Email:                          v.bilmez@islambremen.de

 

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