Pressemitteilung: 13.02.2015

Presseerklärung der IFB zum kaltblütigen Mord an drei muslimischen Studenten in den USA. Appell an deutsche Medien für Gleichbehandlung und religionsneutrale Berichterstattung.

„Wir trauern um die drei muslimischen Studenten, die in North Carolina von einem mit Islamhass gefüllten Mörder regelrecht hingerichtet wurden“, so Ekrem Kömürcü.

Ein Mann hat im US-Bundesstaat North Carolina, unweit des Campus der Chapel Hill Universität, drei muslimische Studenten erschossen. Der Täter, der sich auf Facebook als Atheist mit antireligiösen und antiislamischen Ausführungen beschreibt, wurde inzwischen von der Polizei gestellt. Bei den Opfern handelt es sich um einen 23-jährigen Mann, seine 21-jährige Frau und deren 19 Jahre alte Schwester. Alle drei (die beiden Frauen waren Kopftuchträgerinnen) kamen durch gezielte Kopfschüsse ums Leben.

Dazu erklärte der Vorsitzende des  Islamischen Föderation Bremen (IFB) Ekrem Kömürcü: „Unsere Gebete sind bei den Opfern, ihren Familien und Angehörigen. Wir trauern um die drei jungen muslimischen Studenten, die auf dem Weg nach Bildung hingerichtet wurden sind. Sie galten als Vorbilder im gesellschaftlichen und humanitären Engagement. Die drei Opfer waren nach Aussagen von Nachbarn und Freunde in ihrer Nachbarschaft beliebt und haben sich ehrenamtlich sozial-gesellschaftlich engagiert. Das Ehepaar sammelte in einer Onlinekampagne Spenden für amerikanische Obdachlose und syrische Kriegsflüchtlinge.

Mit Blick auf die Medienberichterstattung zu diesem Fall in Deutschland zeigt sich der IFB-Vorsitzende irritiert und enttäuscht: „ Wir fragen uns, welche Reaktionen es auch hierzulande in den Medien und Gesellschaftskreisen hervorgerufen hätte, wenn es sich bei dem  Täter nicht um einen Atheist, sondern ein mutmaßlichen Muslim gehandelt hätte ?  Jeder könne sich ausmalen, dass tagelang ein „Terroranschlag“ die Schlagzeilen und die gesellschaftliche Diskussion bestimmt hätte“. Er appelliert an die deutschen Medien, jeden Verdacht entgegen zu treten, dass nur Täter islamischen Glaubens mediales Interesse finden und tagelang in den Schlagzeilen der Medienlandschaft kursieren. „ Diese Doppelmoral heize die ohnehin bereits vorhandene, antimuslimische, und islamfeindliche Stimmung in unserem Land unnötig weiter an“.

“Angesichts der Brutalität des Verbrechens, der antireligiösen Äußerungen des Verdächtigen sei man den Opfern und ihren Angehörigen eine schnellstmöglich und lückenlose Aufklärung schuldig, so Ekrem Kömürcü.