Hutba: Gebietet das Gute, verbietet das Schlechte! (11.11.2016)

Verehrte Muslime!
Moral und Charakter sind Werte, die nicht vernachlässigt werden dürfen. Wenn diese Werte verfallen, leidet die Gesellschaft. Hier kommt die Religion ins Spiel. Der Islam verlangt von uns, dass wir zum Guten aufrufen und das Schlechte verhindern. Wenn nach den ethischen Prinzipien des Glaubens gehandelt wird, wird sich jeder Einzelne, aber auch die Gemeinschaft bessern und sich von schlechten Dingen fernhalten.

Liebe Geschwister!
Ein gutes Mittel gegen den moralischen Verfall ist die Formel: Amr bil Marûf wa nahy anil Munkar, also das Gebieten des Guten und das Verbieten des Schlechten. Was bedeutet das genau?

Marûf umfasst alles, was unsere Religion befiehlt, erlaubt, als richtig anerkennt und wertschätzt. Munkar hingegen ist das genaue Gegenteil davon, also alles, was unser Glaube verbietet, geringschätzt, ablehnt, für haram oder makrûh erklärt. Die Moral des Muslims hängt von der Verbundenheit mit dem Guten und dem Widerstand gegen das Schlechte ab.

Wenn heute das Gute schwindet und sich das Schlechte verbreitet, sind wir alle gemeinsam dazu aufgerufen, dem Leitsatz Amr bil Marûf wa nahy anil Munkar zu folgen. Wer sich über moralischen Verfall beschwert, muss selbst moralisch und tugendhaft handeln.

Vor allem aber müssen wir das Schlechte beim Namen nennen und uns ihm entgegenstellen. Um gegen etwas Schlechtes anzukämpfen, müssen wir mindestens so mutig sein, wie die Person, die moralisch falsch handelt. So steht in der Sure Tawba: „Und die Gläubigen, Männer und Frauen, sind einer des anderen Freund. Sie gebieten das Rechte und verbieten das Unrechte und verrichten das Gebet und zahlen die Steuer und gehorchen Allah und seinem Gesandten. Sie – wahrlich, Allah erbarmt sich ihrer. Siehe, Allah ist mächtig und weise.“[1]

Verehrte Muslime!
Unser Prophet warnte uns davor, das Gebieten des Guten und das Verbieten des Schlechten zu unterlassen. Wir möchten unsere Hutba mit seinen Worten beenden. Der Gesandte Allahs sagte: „Ich schwöre, entweder gebietet ihr das Gute und sorgt dafür, dass das Schlechte vermieden wird oder Allah der Erhabene veranlasst eure Schlechten euch zu bedrängen. Wenn dies geschieht, beginnen eure Guten zu beten, aber die Gebete werden dann nicht erhört.“[2]

[1] Sure Tawba, 9:71
[2] Tirmizî, Fitan, 12, Hadith Nr. 2169

 

 

Quelle: igmg.org